Was verbrennt den Amazonas? Ein Plädoyer von brasilianischen Anarchist*innen
"Es hat noch nie funktioniert, von Regierungen zu verlangen, dass sie diese Probleme für uns lösen – und wird es auch nie. Das ist besonders töricht, wenn es um die Umweltkatastrophen geht, die durch ihre eigene Politik verursacht werden. Die Beschlagnahmung von Land und die Abholzung des #Amazonas sind untrennbar mit den organisierten kriminellen Unternehmen verbunden, die auf dem Lande schmuggeln und töten. Ganze 90% des geernteten Holzes sind Schmuggelware, die von einem riesigen Apparat des illegalen #Kapitalismus unterstützt wird, an dem bewaffnete Milizen und der Staat selbst beteiligt sind."
Amazon forest felled to build road for climate summit
"A new four-lane highway cutting through tens of thousands of acres of protected Amazon rainforest is being built for the COP30 climate summit in the Brazilian city of Belém.
It aims to ease traffic to the city, which will host more than 50,000 people - including world leaders - at the conference in November.
The state government touts the highway's "sustainable" credentials, but some locals and conservationists are outraged at the environmental impact.
The Amazon plays a vital role in absorbing carbon for the world and providing biodiversity, and many say this deforestation contradicts the very purpose of a climate summit."
Amazonas-Wald für den Bau einer Straße zum Klimagipfel abgeholzt
"Für den Klimagipfel COP30 in der brasilianischen Stadt Belém wird eine neue vierspurige Straße gebaut, die durch Zehntausende Hektar geschützten Amazonas-Regenwald führt. Sie soll den Verkehr in die Stadt erleichtern, in der im November mehr als 50.000 Menschen – darunter führende Politiker aus aller Welt – an der Konferenz teilnehmen werden. Die Landesregierung preist die „nachhaltigen“ Eigenschaften der Straße, aber einige Einheimische und Naturschützer sind über die Umweltauswirkungen empört."
@autonomysolidarity bezeugt sehr schön das herrschende Paradigma. Wie soll ich am Umweltschutz teilnehmen, wenn ich nicht mit dem Auto bequem da hin fahren kann?
Eine Wanderung der COP30 Delegation durch den Urwald von einer Woche!?
@MisterSmith @autonomysolidarity
Einen Ort mit bestehender Infrastruktur und guter Erreichbarkeit zu wählen war wohl zu einfach (genauso wie für Olympia alle vier Jahre irgendwo Sportstätten aus dem Boden gestampft werden, die danach ungenutzt vergammeln) und statt vier Spuren Autobahn eine Bahntrasse zu bauen war wohl zu radikal öko. 
@duncan_blues @MisterSmith @autonomysolidarity Sorry, deine Ignoranz und dein Rassismus würden jedem Klimaleugner und Verschwörungstheoretiker zur Ehre gereichen.
Belem ist größer als Hamburg oder München und würde die Straße auch ohne COP30 benötigen, (aber nicht finanziert bekommen), und zwar schon alleine für den ÖPNV.
@K_Reuss_Manaus @duncan_blues @MisterSmith ich denke du musst nicht derart pampig sein, nur weil der ein oder andere Belem vielleicht nicht so gut kennt wie du. Da jetzt gleich mit der Klimaleugner Nazi Keule zu kommen ist total daneben und auch absolut unpassend. du könntest dein Wissen auch einfach transparent machen und so ggf. überzeugen, so betreibst du nur selbst eine Jagd die wirklich Rechten sehr gelegen kommt.....
S.
@autonomysolidarity @duncan_blues @MisterSmith
Die wirklich einfach zu prüfende Falschaussage dieses rechten und ultralibertären Hetzblatts ungeprüft zu übernehmen zusammen mit der Aussage "Zehntausende von Hektar" (der zentral in der Stadt liegende gesamte Park hat 47 ha - also in etwa 0,5 km x 1,0 km, laut BBC, der Standard, Google Maps, Augenschein, ...).
Und zweitens sind Leute aus dem globalen Süden mittlerweile ziemlich angefressen von "Ratschlägen" von Leuten, die keine Ahnung haben.
@K_Reuss_Manaus @duncan_blues @MisterSmith na wie gut, dass die Leute im globalen Süden jetzt dich haben. Der Text der BBC wurde wie schon erwähnt als erstes gepostet.
Ich finde im übrigen absolut nichts zu Latinapress als rechtes Hetzblatt. Kannst du da Infos zu geben?
@K_Reuss_Manaus @MisterSmith @autonomysolidarity
Es ist immer wieder faszinierend mit welcher Vehemenz die vermeintliche Unabwendbarkeit von immer mehr Straßen herunter gebetet wird - egal wo auf der Welt. Mehr Straßen führen zu mehr Autoverkehr. Immer.
Mir ist offen gesagt egal ob der Ort ein Kaff oder eine Millionen Metropole ist, wenn für angeblichen #Klimaschutz Urwald abgeholzt wird, dann stimmt was gehörig nicht.
Imho sollten sie die Konferenz eh 100% online machen. #nurmalso
@duncan_blues @MisterSmith @autonomysolidarity Nein, genau das Gegenteil! Aber die Artikel, inklusive der BBC, strotzen von Widersprüchen und Vorurteilen, das sie nicht mehr ernstzunehmen sind.
Einerseits vergießen sie wegen 0,47 km² Krokodilstränen und andererseits ignorieren sie die BR-319, die 800.000 km², weitgehend ursprünglichen Urwalds zerstört.
Die Straße mitten in Belém ist nichts weiteres als eine typische Nebelkerze!
@K_Reuss_Manaus @duncan_blues @autonomysolidarity
Der erste Satz vom BBC Artikel:
"A new four-lane highway cutting through tens of thousands of acres of protected Amazon rainforest is being built for the COP30 climate"
Und genau darum geht es im größeren Artikel, dann wird am Ende ein Park im Rahmen der Entwicklungsvorhaben in der Region erwähnt. Der Widerspruch liegt bei dir.
@MisterSmith @duncan_blues @autonomysolidarity Nein. Die Strecke geht von Manaus an die nach Porto Velho weiter Richtung Peru.
Manaus - Belém, das si d Luftlinie km in die andere Richtung und es gibt keinerlei Straßenverbindung.
Die BR-319 hat nichts mit Belém zu tun und schon gar nichts mit COP30. Sie wurde zwischen 1968 und 1973 gebaut und verfiel dann wieder.
Es gibt andere Punkte mit COP30, aber die haben wenig Autos zu tun und interessieren euch so wenig wie Klimaschutz!
@K_Reuss_Manaus @duncan_blues @autonomysolidarity
Ja und Nein. Die BR-319 ist fehlerhaft erwähnt, aber die Avenida Liberdade ist die entsprechende Straße zu unserer Diskussion, aber darum scheint es dir ja nicht zu gehen,
@MisterSmith @duncan_blues @autonomysolidarity Genau, denn um was es mir hier geht, ist zu zeigen, dass die Aufregung um die Straße in Belém eine gezielte Nebelkerze ist, die von den tatsächlichen Problemen ablenken soll.
Noch dazu müssen wir eben auch sehen, dass solche Projekte auch für ÖPNV wichtig sind. Und es ist meiner Ansicht nach auch wichtig, die Infrastruktur in urbanen Zentren zu konzentrieren und zu stärken und nicht in die Natur wuchert.
@K_Reuss_Manaus @MisterSmith @autonomysolidarity
Spannend was du so alles über die Klinaschutz Interessen anderer Leute weißt. 
Mag sein, dass die Artikel über die Rodung reißerisch daherkommen (duh? Ist leider inzwischen journalistische Normalität geworden), macht's trotzdem nicht besser - auch wenn drölfzig andere Projekte vielleicht noch viel schlimmer sind.
Wie gesagt: ich empfinde die COP als *Präsenzveranstaltung* inzwischen als kontraproduktives Placebo ohne Wert für die Umwelt.
@K_Reuss_Manaus @MisterSmith @autonomysolidarity
So nebenbei: Dass der globale Süden auch ohne 'gute Ratschläge' aus dem Norden Dinge in Bewegung bringen kann - unter Umständen sogar mehr als die Politiker hier zustande bringen - ist mir durchaus bewusst.
Beispiel Medellín...
https://www.naturalscience.org/de/news/2024/08/coole-sache-pflanzen-reduzieren-die-stadthitze/
@duncan_blues @MisterSmith @autonomysolidarity
Begrünte Städte sind besser als nicht begrünte Städte, v.a. wenn wir Stadt/Stadteil isoliert sehen. Wir müssen uns aber trotzdem bewusst bleiben, dass begrünte Städte keine Alternative zum Erhalt von Regenwäldern wie dem Amazonas sind.
@K_Reuss_Manaus @MisterSmith @autonomysolidarity
Natürlich ist das kein Ersatz. Darum ging es mir auch gar nicht.
Bittere Wahrheit ist halt, dass der Klimawandel bereits in vollem Gange ist und es noch lange weiter schlimmer werden wird bevor es - hoffentlich - irgendwann wieder besser wird. Maßnahmen wie in Medellín, Paris oder NYC sind notwendig, um Städte überhaupt lebensfähig zu erhalten.
@duncan_blues @MisterSmith @autonomysolidarity Nur wenn es erst noch schlimmer wird (und da spricht leider nichts dagegen), triggern wir Feedbackloops, wie eben Amazonas und boreale Nadelwälder. Das würde ein Mehr von etwa 800 GT CO2 bedeuten, also etwa so viel, wie die Menschheit die letzten 20 Jahre emittiert hat
@K_Reuss_Manaus @MisterSmith @autonomysolidarity
Das ist eigentlich allen Verantwortlichen bekannt. Und nicht erst seit gestern.
Allein es bewegt sich kaum was in die richtige Richtung aber jede Menge in die falsche.
Mit der wildgewordenen Axt im Weißen Haus drüben, den Ideen des Merz bei uns ("es ist ja nicht so dass morgen die Welt untergeht" 
) und ähnlichen Knallköpfen in zahlreichen anderen Ländern tu ich mich schwer mit Optimismus.
@duncan_blues @MisterSmith @autonomysolidarity Aber es sind auch die Herren Rahmstorf, Quaschning und ganz besonders Hausfather, die den Kipppunkt Amazonas in weiterer Entfernung sehen. Hausfather hat mir das ins Gesicht gesagt!
@duncan_blues @MisterSmith @autonomysolidarity Letztes Jahr hat Röckström den Kipppunkt Amazonas konkretisiert: 2,3°C bei keiner Entwaldung, aber (neu), 1,2°C bei 20% bis 25% Entwaldung.
Für Röckström kein Problem, weil wir immer noch bei 17% Entwaldung seien. Lokale Forscher sehen die Entwaldung spätestens seit September bis Oktober bei 20%!
Es wird aber noch deutlich schlimmer: 30% der Bäume, der 2010 bzw. 2015/16 von der Dürre betroffen waren, kämpfen noch heute ums Überleben!
@K_Reuss_Manaus @MisterSmith @autonomysolidarity
Die Klima Experten werden ständig der Übertreibung und Panikmache bezichtigt, tatsächlich sind die Prognosen bisher immer noch zu vorsichtig gewesen und die tatsächlichen Entwicklungen waren durchweg noch schlimmer.
@duncan_blues @MisterSmith @autonomysolidarity Natürlich sind die politischen und wirtschaftlichen Aspekte von COPs seit langem fragwürdig.
Aber gerade in Belém wäre die Möglichkeit, aus dem Silodenken auszubrechen und das weiterzuführen, was letztes Jahr in Cali noch krachend gescheitert ist:
Verbindung zwischen Klimaschutz und Nexus-Elementen/Planetaren Grenzen Biodiversität, Bodennutzung, ... aber auch zwischen diesen und den 17 BNE-Zielen!
@K_Reuss_Manaus @MisterSmith @autonomysolidarity
Ich hoffe - wirklich und ehrlich - dass endlich mal greifbare Ergebnisse bei rum kommen.
Imho müsste man dafür aber konsequent alle Vertreter der Fossil Industrie aussperren (das meine ich wörtlich und 100% ernst) und sie hinterher vor Tatsachen stellen.
@duncan_blues @MisterSmith @autonomysolidarity Natürlich würde ein Ausschluss der Fossil-Industrie nicht schaden, aber die Umstellung auf Strom würde weder den Klimawandel aufhalten, noch hätte sie Einfluss auf die Vernichtung des Amazonas!
Da müssten wir schon industrielle Landwirtschaft, Bergbau und eigentlich jede Industrie ausschließen.