Beim Vogelspaziergang am Flughafen heute früh (nur 20 Arten gesehen, plus eine Bisamratte) wehte irgendwann der sphärische, entrückende Sound aus mehrstimmigem Glockenläuten vom Nachbardorf herüber, und mir fiel ein, dass wir ursprünglich geplant hatten, heute für eine Woche nach Taizé zu fahren, was ich wegen meiner Arbeit wieder absagen musste. Gott, wie gerne wäre ich dort, und wie gut täten mir jetzt eine Woche Rückzug und Gebet.
Das Wetter grau und gedämpft, eigentlich schön nach gefühlt Monaten der Dauersonne, hüllt sich auch die Seele in Wolken, will stehenbleiben und nachspüren, traurig sein dürfen und umhegt werden. Nichts neues, das kommt zwei, drei Mal im Jahr vor und ist völlig okay. Wäre okay, wenn nicht die bevorstehende Produktfreigabe das nächste Vierteljahr so stressig und voller Verpflichtungen machen würde, dass ich mich jetzt schon fühle wie ein Tier, das starr im herannahenden Scheinwerferkegel sitzt.
In Franken ist niemals #tagdercurrywurst.
Gute Nacht, liebes Netz. https://vimeo.com/276356164
Was fangen wir also hiermit an? Etwas Anderes als drüben muss es schon sein; einfach nur crossposten finde ich öde.
Ich weiß es nicht. Aber persönlicher wäre schon gut.
Der geheime Wunsch ist natürlich, dass es hier wieder so wäre, wie es vor zehn Jahren auf Twitter war: verschworen, privat, lustig. Aber das Rad dreht sich nicht zurück, die Durchpolitisierung der sozialen Medien können wir nicht ungeschehen machen (sollten wir das überhaupt?), und Retrööts und Hashtags klemmen auch hier wieder vor jedes vertraulich empfundene Wort ein unsichtbares Megaphon.
Außerdem fehlen mir einige Menschen von denen, die anfangs dabei waren.
Die Idee, Anfang Oktober eine Woche in Taizé zu verbringen, musste nämlich leider begraben werden.
Instanz der Vampire #socialfilme
gone fishing