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Thies Marsen

Heute vor 80 Jahren starb der österreichische Schriftsteller und Résistance-Kämpfer E.A.Rheinhardt im KZ . Im KZ trug er stets einen Gedichtband von Rilke bei sich. Genau dieses Buch fand ich im Nachlass meiner Eltern. Reinhardt hatte sogar seinen Namen reingeschrieben (vermutlich nahm es mein Urgroßvater, der Münchner Stadtschulrat war, aus der KZ-Bücherei). Jetzt gehört es zur Sammlung der Gedenkstätte.
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InstagramKZ-Gedenkstätte Dachau on Instagram: "(🇺🇸 in comments) Am 24. Februar 1945 starb der österreichische Schriftsteller Emil Alphons Rheinhardt im KZ Dachau. Ein Gedichtbändchen von Rainer Maria Rilke, das ihm gehört hatte und das er wohl auch in KZ-Haft bei sich trug, befindet sich in unserer Sammlung. E.A. Rheinhardt wurde am 4. April 1889 in Wien geboren. Im Jahr 1913 wurde ein erster Band mit seinen Gedichten veröffentlicht, er war ein wichtiger Vertreter des lyrischen Expressionismus. Er war als Redakteur und Schriftsteller tätig. 1928 zog er nach Südfrankreich. Im März 1938, nach dem sog. „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland, war Rheinhardt Mitbegründer der Exilantenvereinigung „Liga für das geistige Österreich“, die sich für ein unabhängiges, demokratisches Österreich einsetzte. Rheinhardt schloss sich im März 1943 der Résistance an und wurde einen Monat später verhaftet. Nach über einem Jahr Haft in verschiedenen Gefängnissen in Frankreich wurde er am 2. Juli 1944 in einem Zug von Compiègne ins KZ Dachau verschleppt. Dieser Zug wird „Train de la Mort“ genannt, da mehr als ein Viertel der darin Verschleppten die Fahrt nicht überlebte. Bereits während seiner Haft in Frankreich führte Rheinhardt heimlich Tagebuch, was er im KZ Dachau fortsetzte. Die Aufzeichnungen wurden gerettet und später veröffentlicht. Ab Herbst 1944 breitete sich im KZ Dachau wegen der Überfüllung des Lagers und katastrophalen Lebensbedingungen eine Fleckfieberepidemie aus. Rheinhardt erlag der Krankheit am 24. Februar 1945. Aus seinen Aufzeichnungen werden seine Versuche deutlich, mittels Netzwerken der Solidarität seine Menschlichkeit zu wahren. Er schrieb über Südfrankreich und resümierte angesichts des stets drohenden Todes sein Leben. Sein letzter Tagebucheintrag, zehn Tage vor seinem Tod, endet mit „Möge ich diese Tage und Nächte nicht vergessen – wie unseren convoi en juillet [Zugtransport im Juli 1944]. nicht vergessen.“ Zitat Slide 2: Notiz am 27.2.1945 von Nico Rost, einem Mithäftling, der sich im KZ Dachau mit E.A. Rheinhardt angefreundet hatte. @doew.at #DachauMemorial #DÖW #otd"20 likes, 2 comments - dachaumemorial on February 24, 2025: "(🇺🇸 in comments) Am 24. Februar 1945 starb der österreichische Schriftsteller Emil Alphons Rheinhardt im KZ Dachau. Ein Gedichtbändchen von Rainer Maria Rilke, das ihm gehört hatte und das er wohl auch in KZ-Haft bei sich trug, befindet sich in unserer Sammlung. E.A. Rheinhardt wurde am 4. April 1889 in Wien geboren. Im Jahr 1913 wurde ein erster Band mit seinen Gedichten veröffentlicht, er war ein wichtiger Vertreter des lyrischen Expressionismus. Er war als Redakteur und Schriftsteller tätig. 1928 zog er nach Südfrankreich. Im März 1938, nach dem sog. „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland, war Rheinhardt Mitbegründer der Exilantenvereinigung „Liga für das geistige Österreich“, die sich für ein unabhängiges, demokratisches Österreich einsetzte. Rheinhardt schloss sich im März 1943 der Résistance an und wurde einen Monat später verhaftet. Nach über einem Jahr Haft in verschiedenen Gefängnissen in Frankreich wurde er am 2. Juli 1944 in einem Zug von Compiègne ins KZ Dachau verschleppt. Dieser Zug wird „Train de la Mort“ genannt, da mehr als ein Viertel der darin Verschleppten die Fahrt nicht überlebte. Bereits während seiner Haft in Frankreich führte Rheinhardt heimlich Tagebuch, was er im KZ Dachau fortsetzte. Die Aufzeichnungen wurden gerettet und später veröffentlicht. Ab Herbst 1944 breitete sich im KZ Dachau wegen der Überfüllung des Lagers und katastrophalen Lebensbedingungen eine Fleckfieberepidemie aus. Rheinhardt erlag der Krankheit am 24. Februar 1945. Aus seinen Aufzeichnungen werden seine Versuche deutlich, mittels Netzwerken der Solidarität seine Menschlichkeit zu wahren. Er schrieb über Südfrankreich und resümierte angesichts des stets drohenden Todes sein Leben. Sein letzter Tagebucheintrag, zehn Tage vor seinem Tod, endet mit „Möge ich diese Tage und Nächte nicht vergessen – wie unseren convoi en juillet [Zugtransport im Juli 1944]. nicht vergessen.“ Zitat Slide 2: Notiz am 27.2.1945 von Nico Rost, einem Mithäftling, der sich im KZ Dachau mit E.A. Rheinhardt angefreundet hatte. @doew.at #DachauMemorial #DÖW #otd".