So boykottierst du am effektivsten Trump & seine Wegbereiter

Du möchtest den Trump und seinen Unterstützern, die gerade versuchen, eine Diktatur in den USA zu errichten, schaden, und dich gleichzeitig vor ihnen schützen? Dann geht es dir wie vielen im Moment, die sich der „Boycott Trump“ Bewegung anschließen. Aber schnell wird klar, dass es hier auch ein recht unübersehbares Feld ist. Also, wo fängt man am besten an? Soll man jetzt echt komplexe Firmengeflechte auseinanderdröseln, und jedes Etikett scannen? Das wird schnell kompliziert und ineffektiv. Hier stattdessen die effektivsten Dinge, die du tun kannst:

Reduziere deinen Konsum von Öl und Gas. Die USA sind die größten Lieferanten fossiler Brennstoffe in die EU. Auch an Putin überweisen wir noch Geld. Nutze am besten ÖPNV, E-Auto, Wärmepumpe und Solar. (Das rettet nebenbei auch noch das Klima und hilft uns allen!)

Nutze Recycling. Smartphones und Laptops sind billiger, wenn man sie refurbed, also gebraucht bzw. überholt kauft. Nutze ifixit, um Produkte zu reparieren, statt aus dem Ausland neue zu kaufen. Durch Recycling bleibt die Wertschöpfung und die Rohstoffe eher in der EU. 

Nutze beim Internet Browsing einen Adblocker. Allein die größten US-Unternehmen wie Meta und Google machen jedes Jahr zusammen über 160 Mrd. € Gewinn, größtenteils durch Werbung. Viele Adblocker können auch YouTube Werbung blocken. Denk auch dran, guten und unabhängigen Journalismus durch Abos zu unterstützen. (Denk dran: Einige große Verlage driften gerade stark nach rechts ab.)

Schütze deine Daten. US-Konzerne verdienen damit ihr Geld, Geheimdienste haben darauf Zugriff. Nutze nicht Chrome oder Edge. Nutze Ecosia, Quant oder LeChat statt Google. Und nutze Signal oder Element statt WhatsApp. Bluesky und Mastodon statt Meta und Twitter. Nutze Verschlüsselung bei E-Mails (unser Schlüssel). P.S.: Über die Volksverpetzer-App brauchst du gar keine Social-Media-Plattform, um nichts Wichtiges von unseren Posts zu verpassen. Und sie hat noch einige weitere nützliche Features!

Verfolgst du diese Punkte, wird es schon sehr schwierig, für große US-Konzerne, die auch die Trump-Faschisten unterstützen, mit dir Geld zu machen.

Firmen, die du auf jeden Fall vermeiden könntest

Tesla, Twitter und Starlink, muss ich vermutlich nicht viel dazu sagen. Elon Musk ist ein Faschist und das sind seine Firmen.

Musk verharmlost den Holocaust – wann verlassen deutsche Politiker endlich Twitter?

Google hat ebenfalls an Trump gespendet. Das Unternehmen knickte außerdem vor Trump ein, indem es den Golf von Mexiko umbenannte und sämtliche Programme zur Gleichstellung stoppte. Google richtet sich derzeit auch gegen unabhängigen Journalismus,  

Apple unterstützt Twitter und Musk nun wieder durch Werbekäufe, zudem hat der CEO Tim Cook Geld an Donald Trumps Einweihungsfond gespendet. Es ist nicht so einfach, von Apple wegzuwechseln, ohne gleichzeitig zu Googles Android zu wechseln und der eigenen Privatsphäre zu schaden. Bei Smartphones ist hier, was Privatsphäre angeht, Apple Google vorzuziehen. Es gibt auch Alternativen, aber eher für fortgeschrittene Benutzer. Kaufe am besten gebraucht, um den Gewinn von Apple zu verringern. Verschiedene andere Apple Produkte und auch Dienstleistungen lassen sich aber durchaus einfach ersetzen.

Jeff Bezos und sein Unternehmen Amazon buhlen ebenfalls um die Gunst von Trump, da Bezos mit seinem Raumfahrt-Unternehmen Blue Origin auf Regierungsaufträge angewiesen ist (wie das halt so ist in einer „freien“ Marktwirtschaft). Dafür hat Bezos in die redaktionellen Abläufe der Washington Post eingegriffen, Amazons Gleichstellungsprogramm zurückgedreht. Die ehemals seriöse Post schaltet jetzt auch auf Pro-Trump-Propaganda um. 

Hier ist eine Liste von weiteren Unternehmen, die zu Trumps Vereidigung gespendet haben. Dazu zählen AirBnB, Paypal und verschiedene Crypto-Plattformen. Aber Achtung: Dazu kursieren auch Falschmeldungen, hier eine gefaktencheckte Liste von Unternehmen, um „Kollateralschäden“. Hier eine Liste von Firmen, die vor Trump eingeknickt sind. 

Teufelskreis vermeiden

Einen etwas zurückhaltenderen Gedanken solltet ihr aber auch haben: Warum machen wir das überhaupt? Grundsätzlich ist der Handel zwischen EU und USA nämlich sehr vorteilhaft und macht beide Seiten reicher. Ein Handelskrieg zwischen EU und USA ist nicht in unserem Interesse. Abgesehen von Trumps Unterstützern haben uns die USA bisher auch stark gegen Putin unterstützt, es hat also wenig Sinn, in eine völlige Anti-Haltung zu verfallen gegenüber allen US-Amerikanern zu verfallen. Vor allem, da nicht alle dort drüben zu Faschisten geworden sind, im Gegenteil.

Möchtet ihr Trump direkt abstrafen? Dann achtet darauf, dass US-Unternehmen sich auch gegen Trump stellen. Das macht ihr, indem ihr die unterstützt und die boykottiert, die sich mit dem Faschisten arrangieren. Unterstützenswerte Unternehmen, die das nicht machen, sind beispielsweise Bluesky oder Patagonia. 

Es macht auch wenig Sinn, euch selbst zu schaden, mit einem pauschalen Boykott von US-Produkten. Überlegt euch auch: Was müssten die betroffenen Firmen tun, damit ich sie wieder nutzen kann? Und das auch durchsetzen.

Websites mit mehr Informationen

Hier ein paar Websites, die euch helfen sollen, euch von US-Produkten zu lösen:

– https://buy-european.net/de/kategorien

– https://european-alternatives.eu

– https://madeometer.com

So kannst du zumindest durch einen alltäglichen Konsum einen Unterschied machen. Des Weiteren musst du natürlich laut sein und protestieren – wir können hier zwar nicht viel in den USA ausrichten, aber hierzulande will die rechtsextreme AfD durchaus ihrem Vorbild Trump nacheifern: Setze dich jetzt hier für demokratische Parteien ein, für seriöse Aufklärung und gegen den Faschismus hierzulande, damit uns das nicht auch bald blüht. Wenn du mehr über den faschistischen Durchmarsch von Trump lernen willst, hier.

Trumps faschistischer Durchmarsch & unsere Medien verharmlosen es

Artikelbild: Chip Somodevilla

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