Österreichische Justizministerin verfasst Gesetzesentwurf in weiblicher Form und erntet dafür Kritik. Wie seht ihr das?
Spricht was gegen die allgemein akzeptierte Form “Bürgerinnen und Bürger”? Lang und umständlich ist so ein Gesetzestext eh, da machen die paar Buchstaben auch nichts aus.
Der Genderstern (oder die Gendergap) schaffen visuell noch Platz für Menschen, die eben weder Mann noch Frau sind. Ansonsten wäre diese Variante gut weil sehr leicht verständlich.
Es gibt Sprachen mit über 20 Substantivklassen (also das, was wir im Deutschen - ungeschickterweise - als “Geschlecht” bezeichnen). Man könnte also eine Grammatik konstruieren die das Problem ganz elegant umschifft. Ohne Sternchen und so’n Zeuch.
Eigentlich war auch der Plan dass man z.B. alternative, nicht an Geschlechter gebundene Begriffe nimmt. Ärgerlicherweise blieb bei allen der Stern hängen. Oder der Unterstrich.
Das Problem an dem Plan ist, dass es für manche Wörter keine so geile geschlechterneutrale Form gibt. Studenten -> Studierende ist cool. Aber Schüler? Schulende? Lernende? Zu beschulende? Klingt alles blöd.
Ja und? Sollen wir jetzt weil das nicht so schön klingt beim generischen Maskulinum weiter rumhängen? Wär halt schon nett dafür eine Lösung zu finden.
Genderstern doof. Partizipalform doof. Wäre denn die -y Form besser? Zum Beispiel statt “Lehrer” oder “Lehrerin” “Lehry” oder ist es dem feinen Status Quo auch nicht genehm?
Meine Lösung: Einfach warten. Sprachen entwickeln sich eh ganz von allein weiter und es ist (auch ohne diese ganze Genderdiskussion) der Begriff „Azubis“ entstanden. Die englische Sprache hat es auch geschafft sämtliche grammatikalischen Geschlechter aus der Sprache zu entfernen, obwohl sich damals wirklich keiner für Feminismus oder solche Sachen interessiert hat.
Einfach warten, bis zukünftige Generationen unter sich einen Weg finden Genderneutral zu sprechen, ohne dass es blöd klingt, und dies dann zum standard wird, weil es alle verwenden.
@Felix @MyFairJulia
Das hast du nicht gut durchdacht. Sprache entwickelt sich nicht ganz von alleine weiter, sondern durch genau solche gesellschaftlichen Diskurse. Richtig ist, das du dich zurücklenen kannst, die anderen mal machen lässt und eifach das übernimmst, was gerade konsens ist.