Mit der Fluchtwelle von X zu #bsky tritt jetzt plötzlich ein neues Phänomen auf. V.a. Leute aus der Science Bubble teilen ihren Abschied von Mastodon mit und konzentrieren sich jetzt auf #bluesky.
*Auch* auf Bluesky sein zu wollen, ist nachvollziehbar. Viel von dem, was früher gut an Twitter gewesen ist, findet man jetzt bei Bsky. Aber bevor ihr eure Zelte hier abbrecht, solltet ihr euch gut überlegen, ob ihr euch schon wieder einer Plattform ausliefern wollt, an der profitinteressierte Investoren beteiligt sind. Die wollen irgendwann Rendite. Egal ob durch Werbung oder als Datenkrake, das Profitstreben wird unweigerlich dazu führen, dass Algorithmen eingeführt, reichweitenbringende Fakeposts gefördert und Verbreiter von Verschwörungstheorien in Kauf genommen werden.
Lest z.B. das da, bevor ihr jubelnd das nächste Twitter umarmt:
@docjosiahboone
Natürlich kann sich auch Bluesky zu etwas Schlechtem entwickeln. Aber danach sieht es nicht aus. Ja, man wird abwarten müssen, wie sie das Finanzielle regeln wollen. Aber ich bin sehr dafür bereit, für einen Bluesky-Account zu bezahlen.
Übrigens gibt es einen Gateway zu Bluesky, brid.gy. Mein Bluesky-Account ist im Fediversum unter @roland.giersig.net zu finden.
@roland @roland.giersig.net
Brücke habe ich auch, ist aber bei mir nur in die andere Richtung sinnvoll.
Bluesky wird wohl nicht zu X werden (obwohl, wenn jetzt tatsächlich Bannon mitmischen sollte...). Aber das ursprüngliche Twitter war ja auch problematisch, wie ich am eigenen Leib erfahren musste.
Funktioniert gut in beide Richtungen, ich antworte dir hier von Bluesky aus.
Ja, auch als Elmo noch nicht mitgemischt hat, war Twitter am absteigenden Ast. Ich glaub aber, dass das an der fehlenden Weiterentwicklung gelegen ist. Die Community Notes jetzt auf X sind zB eine super Funktion.
@roland.giersig.net Das Problem bleibt immer, dass es irgendwie einen Profit geben muss. Man muss die Menschen an sich binden. Deshalb dafür geeignete Algorithmen, die manches interessant machen, aber vieles quälend, weil sie z.B. kontroverse Reaktionen fördern, was sehr rasch zu Hatespeach führt.
Das wird mit Bluesky unweigerlich passieren. Vielleicht in einem Jahr, in 3 Jahren, in 5 Jahren. So genau wird man das eh nicht wissen, weil es schleichend vor sich geht. Dann darf man zur nächsten Plattform ziehen.
@docjosiahboone
Ja, eh. Nur kann man sich bei Bluesky eigene Instanzen hochziehen. So wie im Fediversum. Das Föderieren funktioniert schon (mit noch starken Einschränkungen), es ist also in der Zukunft kein Problem, die eigenen Daten selbst zu hosten. Bluesky ist technisch einfach Fediversum Version 2.0, es bügelt viele Probleme aus.
@roland.giersig.net
Schon die jüngste Finanzierungsrunde gesehen? Die Bude gehört lauter schwindlichen Crypto Bros & Zockern, allen voran Brock Pierce, dem besten Freund von Steve Bannon.
@harkank
Ja. Nur was hat das für einen Einfluss auf das AT Protokoll und die Möglichkeit der Föderation? Haben da die Finanziers ein Mitspracherecht? Wäre ungewöhnlich.
@docjosiahboone
Das Protokoll ist bloß der Köder um Entwickler & Betreiber anzuziehen, Ziel ist, möglichst viel Traffic zu generieren. Das Ding ist "just another venture" & wie die KI-Start-Ups immer mit einem hehren öffentlichen Anspruch verbunden.
@harkank
Hmm, ich sehe da aber ein klares Ausstiegszenario. Sie entwickeln vor sich hin, bis das Geld aus ist. Bis dahin funktioniert die Föderation, alle migrieren die Accounts samt Daten auf eigene Instanzen und bsky.app sperrt zu.
@docjosiahboone
Is ja ganz nett, dass sie auch ein offenes Protokoll haben. Das erinnert sehr an die recht offenen APIs bei Twitter, die es vielen unabhängigen Entwicklern erlaubt haben, Clients und Anwendungen zu entwickeln. Als es dann finanziell opportun war, hat man diese APIs schrittweise zugedreht. Solange sich bei bsky die meisten User auf einem Server tummeln, können sie analog vorgehen und die Föderation abdrehen.
Exakt. @danimrich. Die finden immer einen Weg. Jack Dorsey ist deswegen schon im Mai 2024 raus.
Der hat 1 anderes Mindset, nämlich 1 technosoziales, Das funktioniert unter den Prämissen des Überwachungskapitalismus ab 1er gewissen Größe halt nicht. @roland @docjosiahboone
#Bluesky
@harkank @danimrich @roland @docjosiahboone Was auch immer Du mit "technosoziales Mindset" meinst: Jack Dorsey ist libertär bis rechtsradikal:
@frumble @harkank @roland @docjosiahboone
Aus dem Interview: Dorsey über Bluesky:
"[…] This is literally repeating all the mistakes [Twitter] made as a company. This is not a protocol that's truly decentralized. It’s another app. It's another app that's just kind of following in Twitter's footsteps, but for a different part of the population.
Everything we wanted around decentralization, everything we wanted in terms of an open source protocol, suddenly became a company with VCs and a board."
@danimrich @harkank @roland @docjosiahboone Da hat er zwar Recht, aber er beurteilt das alles aus einer extrem problematischen Free-Speech-rechtslibertären Perspektive, darum würde ich diese Person in Sachen Bluesky nicht zitieren.
@frumble
Natürlich mache ich mir weder seine politische Meinung noch die des Websitebetreibers eigen.
Ich glaub es ist kein Geheimnis, dass auch manche Rechte dezentrale Netzwerke ganz nett finden, weil sie halt ihre eigenen Instanzen mit ihrer eigenen (Nicht-)Moderation aufsetzen können.